Ich weiß, ich weiß. Es ist nicht so einfach herauszufinden, was einen von innen heraus antreibt, regelmäßig etwas oder mehr zu essen als man eigentlich will. Das eigene Essverhalten kann einem scheinbar unlösbare Rätsel aufgeben.

Zwischendurch im Büro muss es der Schokoriegel aus der Naschbox sein.

Abends von der Couch pilgerst du immer wieder in die Küche und durchsuchst die Schränke nach verborgenen Schätzen.

In dem Moment, wo du auf der Jagd bist, kannst du dich auch auf nichts anderes konzentrieren als auf deine Beute. Aussteigen und die Sache mal von außen oder aus einer anderen Perspektive zu betrachten, scheint dann unmöglich.

Ist es häufig auch, weil dein Essmuster bereits angesprungen ist und du einen konkreten emotionalen Mangel beheben musst.

Essen ist die erprobte, greifbare und wirksame Kur gegen diese Not.

Was ist der Weg da heraus? Genau diese unbewussten Mängel zu erkennen, ihre Verknüpfungen zum Essen zu lösen und damit aus deinem System zu entlassen.

Das funktioniert aber nur über Bewusstheit und nicht dadurch, dass du diese Zusammenhänge ignorierst und dich zwingst nichts oder etwas anderes zu essen.

Egal, wie gesund es ist.

Dein innerer Impuls wird dadurch nur unterdrückt, aber nicht abgebaut.

Entschlüssele dein Essverhalten mit diesen 4 Fragen.

Diese Fragen zu deinem Essverhalten merken: Pinne sie auf Pinterest.

4 Fragen, mit denen du mehr über dein Essverhalten erfährst:

1 | Welches unangenehme Gefühl begleitet mich dauerhaft?

In der Regel haben wir ein oder zwei für uns unerwünschte oder schmerzhafte Gefühle, die unterschwellig immer präsent sind.

Das ist nichts, was aus einer bestimmten Situation heraus entstanden ist, sondern was bereits seit langer Zeit in uns ist. Das heißt nicht, dass wir andere unerwünschte Gefühle nicht auch haben. Die kommen und gehen aber eher, während dieses eine uns unterschwellig immer begleitet.

Es ist wahrscheinlich, dass du auch genau dieses Gefühl versuchst, mit Essen zu bewältigen oder in Schach zu halten. Besonders, wenn du zu Überessen neigst. Denn die Betäubungswirkung eines überfüllten Magens ist beachtlich.

Welches Gefühl ist es bei dir?
Traurigkeit, Kleinheit, Ohnmacht, Wut, Scham, Schuld, Unzulänglichkeit?

Beobachte dich selbst im Alltag. In welchen Situationen greifst du praktisch automatisch zu etwas Essbarem?

Wenn du dir nicht sicher bist, welches Gefühl wie stark deinen Heißhunger antreibt oder dir dein Verstand immer wieder dazwischen funkt, dann lade dir hier meinen Heißhunger-Selbsttest herunter.

Drucke dir den Bogen aus, mach eine Liste der Gefühle, die für dich infrage kommen und spüre über deinen Körper, wie stark sie dein Essverhalten beeinflussen.

2 | Was ist meine größte Herausforderung mit Essen?

Bringe diese Muster in deine persönliche Reihenfolge und streiche dann die durch, die bei dir nie oder selten vorkommen.

Ich...

  • überesse mich bei den Mahlzeiten
  • überesse mich auch außerhalb der Mahlzeiten
  • esse immer viel zwischendurch 
  • kann die Finger nicht von ______________  lassen
  • nasche alles Mögliche zwischendurch
  • esse abends auf der Couch
  • esse bei der Arbeit zwischendurch

Jede dieser Gewohnheiten liegt wahrscheinlich ein Hauptmuster zugrunde. Entweder du versuchst ein schmerzhaftes oder unangenehmes Gefühl loszuwerden (s. Frage 1.) oder ein positives mit Essen zu erzeugen.

Es kann auch sein, dass Essen dir hilft, dich vor etwas zu schützen, das dir in diesem Moment als unangenehm oder unüberwindbar erscheint. Während du isst, kannst du diesem inneren Druck entfliehen oder die entsprechende Entscheidung auf später verschieben.

Dann gibt es noch Gewohnheiten und Rituale, die sich so tief in dein Unterbewusstsein eingegraben haben, dass in dir automatisch ein Programm gestartet wird, wenn du in eine vergleichbare Situation kommst.

Zum Beispiel, dass du sofort in die Küche zum Kühlschrank gehst, wenn du von der Arbeit nach Hause kommst. Egal, ob du hungrig bist oder nicht.

Mehr über diese Hauptmuster und einige reale Beispiele dazu, findest du in diesem Artikel.

Wenn du für dich herausgefunden hast, was deine größte Herausforderung ist und welcher vorherrschende Grund dahinter steht, weißt du, in welche Richtung du weiter denken kannst.

Du hast dann zwar noch keine Lösung, aber eine Erkenntnis, die dich einen deutlichen Schritt weiter gebracht hat.

3 | Warum esse ich (gerade jetzt)?

Keine Frage hört sich leichter an und ist gleichzeitig schwerer zu beantworten als diese.

Zum einen erscheint einem das eigene Verhalten so normal, dass sie sich ja eigentlich gar nicht stellt. Zum anderen hat der Verstand natürlich sofort eine plausible Erklärung mit der man das eigene Verhalten ohne zu sehr ans Eingemachte zu gehen, rechtfertigen kann.

Das ist ok. Es geht ja schließlich nicht darum sich selbst in eine schlechte Stimmung zu bringen und damit die Gesamtsituation auch nicht gerade zu verbessern.

Die Sache ist nur die: Wenn du nicht wenigstens einmal ans Eingemachte gehst, kommst du nie auf die Ebene, auf der der wirkliche Grund liegt.

Den akuten Impuls deines Unterbewusstseins, diese Erkenntnis zu verhindern, kannst du aber umgehen:

Versuche nicht in der akuten Heißhunger-Phase diese Frage zu beantworten. Vor allem nicht, wenn du merkst, dass das deine Essimpulse noch verstärkt.

Lasse etwas Abstand dazu, damit diese Gefahr nicht mehr besteht.

Mach es schriftlich, das hilft dich besser darauf zu konzentrieren und dich nicht von deinem wild umher streunenden Verstand ablenken zu lassen.

Mach es regelmäßig. Es ist wahrscheinlich schwer für dich, aus nur einer einzigen Situation eine klare Erkenntnis zu gewinnen. Wenn du mehrere ähnliche Situationen sammelst, erkennst du die Gemeinsamkeiten und Muster viel einfacher.

4 | Wo mache ich regelmäßig Kompromisse, die meinem Wohlbefinden schaden?

Neulich bin ich mit einer Klientin zusammen auf den folgenden Glaubenssatz gestoßen:

Nur wenn man isst, darf man sich hinsetzen und ausruhen.

Essen war für sie unbewusst eine Art Alibi dafür, mal eine Pause zu machen. Sie hatte aus ihrem Elternhaus die Prägung mitbekommen, dass man immer fleißig arbeiten und beschäftigt sein muss, um Respekt und Anerkennung zu bekommen.

Wer sich hinsetzt und entspannt, ausruht oder den Eindruck macht, nicht zu tun zu haben, ist demnach faul oder zumindest nachlässig. Zum Essen allerdings setzt man sich hin und macht das nicht im Stehen oder so zwischendurch.

Durch die Verknüpfung dieser zwei aus ihrer Familie übernommenen Überzeugungen, hatte sich bei ihr die Notwendigkeit ergeben, immer dann zu essen, wenn sie mal eine Pause brauchte. Das bedeutete auch, dass sie automatisch Hunger bekam, wenn sie eigentlich nur müde oder erschöpft war.

Häufig übernimmt das Essen eine Ersatzfunktion. Es ist unser Lückenfüller, wenn wir eigentlich nur Erholung oder Schlaf bräuchten. Es ersetzt die Selbstfürsorge oder den Spaß in unserem Leben.

Wenn wir abends auf der Couch merken, dass der Tag wieder mal nicht so verlaufen ist, wie wir es uns erhofft hatten, muss das Snacken diese Ersatzfunktion übernehmen.

Auch Energieverluste, die eigentlich im emotionalen oder energetischen Bereich liegen, versuchen wir dann mithilfe von Kalorienzufuhr durch Naschen und Knabbern wieder aufzufüllen.

Finde die Punkte in deinem Alltag, wo du regelmäßig gegen deine eigenen Bedürfnisse entscheidest und handelst, obwohl du es eigentlich besser weißt.

Und triff dann die Entscheidung, das zu ändern. Fang mit einem kleinen Punkt an, der dir nicht schwerfällt und setze ihn um. Es wird dir nicht in einem Anlauf gelingen und es wird Rückschläge geben. Das ist völlig normal.

Aber mit der Zeit wirst du es immer besser schaffen, deine wahren Bedürfnisse zu erkennen und sie auch rechtzeitig zu erfüllen.

Du willst schnelle Antworten?

So bald wie möglich und so ausführlich wie möglich?

Schneller voran kommst du mit einem Blick von außen. Aus eigener Erfahrung und aus den Rückmeldungen meiner Klientinnen weiß ich, dass man alleine oft auf dem Schlauch steht.

Man hat immer wieder die schnellen Antworten im Kopf, die man schon seit Jahren kennt, findet aber die unbewussten Verknüpfungen nicht. Das ist völlig normal.

Man löst die Probleme von morgen nicht mit den Antworten von gestern.

Albert Einstein

Genau an dem Punkt kann ich dir helfen: Wir schauen gemeinsam auf dein Essverhalten.

Nach 30 Minuten hast du jede Menge AHA-Momente, eine Beschreibung deiner Hauptmuster und ein paar konkrete Impulse dazu, wie es für dich weitergehen kann.

Schneller geht wirklich nicht 🙂

Wie? In meiner Erkenntnis Session bringen wir gemeinsam Licht ins Dunkel. Am Ende weißt du, wo du stehst und in welche Richtung es weitergehen kann.

Nutze den Link auf der Seite, um den nächstmöglichen Termin anzufragen und wir kommen ins Gespräch. Dann knacken wir die Nuss zusammen.

Hier erfährst du mehr:
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Martina Aust
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  1. Hallo Martina

    Dieser Bericht ist sehr hilfreich. Aber hast du zufällig zu Punkt "Warum esse ich (gerade jetzt)?" Fragen dich ich mir stellen könnte? Ich bin etwas ideenlos, warum ich eigentlich essen möchte. Der Unterschied zwischen Hunger, Gluscht und Emotionalen Gedanken finde ich sehr schwierig zu unterscheiden.
    Also ich stelle mir die Fragen, habe ich Hunger, Gluscht, ist mir langweilig oder habe ich stress. Aber vielleicht gibt es noch andere Fragen, mit denen ich weiter komme.

    Grüsse Claudia

    1. Hallo liebe Claudia,

      vielen Dank für Deine Frage. Der Frage nach dem Warum kannst Du Dich nähern, indem Du herausfindest, was den Impuls zu essen ausgelöst hat.

      Was ist gerade oder im Laufe des Tages passiert? Wie war meine Stimmung, bevor ich angefangen habe, zu essen? Was hat mich getriggert? Welche Nachricht habe ich erhalten, kurz bevor ich in die Küche gegangen bin? Welches Gefühl hat das in mir ausgelöst?

      Hinter Stress steht z.B. auch immer ein Gefühl, dass durch unsere Gedanken über die Situation ausgelöst wird.

      Es ist nicht so ganz einfach dahinterzukommen, denn die Herausforderung ist, sich selbst mit Abstand und von außen zu betrachten.

      Sollte es nicht klappen, können wir das gerne innerhalb einer Erkenntnis Session gemeinsam machen. Melde Dich einfach, wenn Du Hilfe brauchst.

      Bis dahin liebe Grüße
      Martina

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