Du kannst deiner Intuition vertrauen. Sie ist dein wichtigster Wegweiser. Du hast sie immer dabei. Sie ist auf deiner Seite. Dein Wohlergehen kommt für sie an erster Stelle.

Sie ist das GPS deiner Seele.

Hast du bestimmt alles schon mal gehört oder gelesen.

Aber wie soll das funktionieren?

Und vor allem: 

Wie genau macht sich deine Intuition bemerkbar?

Sie kommuniziert mit dir über Gefühle oder leise Wahrnehmungen, die du ganz tief in dir spürst. Manchmal sind es auch kaum wahrnehmbare Körpersignale wie ein kurzes Kribbeln, eine Gänsehaut oder ein Druckgefühl. Das alles können Antworten auf Fragen sein, die du dir innerlich stellst oder auch nicht stellst.

Es sind in jedem Fall Reaktionen deiner eigenen, ganz persönlichen Wahrheit.

Trotzdem treffen wir oft Entscheidungen, bei denen wir unsere Intuition beiseiteschieben. Wir folgen unserer Angst oder dem Wunsch nichts mehr zu spüren, weil wir hoffen uns dann besser und sicherer zu fühlen. Kurzfristig scheint es auch oft zu funktionieren. Langfristig trennt uns dieses Verhalten aber von unseren wahren Bedürfnissen und führt dadurch zu noch mehr Stress und Unzufriedenheit.

Aber du hast es vielleicht auch schon bemerkt: Die Intuition ist machtvoll, sie lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Sie sendet einfach unermüdlich weiter. Oft wird sie in dem Maße lauter, indem wir uns unempfindlich gemacht haben.

Auch wenn du sie lange ignoriert hast - sie bleibt an deiner Seite.  

Alles, was du tun musst, um sie wieder zu hören, ist auf die Bremse treten. Und genau zuhören.

Selbst, wenn du sonst niemandem traust. Du kannst deiner Intuition vertrauen.

Wie du - auch beim Essen - deiner Intuition vertrauen kannst

Das sind Zeichen, auf die du achten solltest:

1 | Ein spezieller Wunsch oder ein Verlangen kommt immer wieder hoch.

Gelüste beim Essen sind impulsiv, kommen und gehen schnell wieder und ihre Befriedigung erfüllt dich nicht langfristig. Sie hinterlassen am Ende oft ein schales Gefühl und bringen auch noch Schuld- und Schamgefühle mit sich.

Kurzfristige Befriedigung zweifelhafter Bedürfnisse - könnte man meinen.

Alles normalerweise keine Anzeichen für belastbare Ziele, tief sitzende Träume, entscheidende Wegweiser und eine dauerhafte seelische Ausrichtung.

Essen aus Langeweile, zur Belohnung oder bei Müdigkeit. Alles Ersatzbefriedigungen, die es gilt auszumerzen, sich abzugewöhnen, zu bekämpfen. Damit wir gesünder, schöner, motivierter, leistungsfähiger - einfach besser werden.

Soweit die gängige Meinung zu dem Thema.

Was ist aber, wenn wir dadurch die eigentliche Botschaft dahinter überhören? Wenn dadurch nur das Symptom bekämpft und unterdrückt wird?

Dann verschieben wir dieses Signal oder die Botschaft, die sich durch die Gelüste ausdrücken will, im besten Fall nur in die Zukunft. An den Punkt wo wir einen Moment der Schwäche haben, einen Cheat Day oder das Ernährungsprogramm beendet ist.

Wenn unsere Disziplin und Kontrolle so groß ist, dass das nicht passiert, macht es sich über kurz oder lang vielleicht sogar an anderer Stelle bemerkbar.

Im Prinzip können wir jedem Signal unseres Körpers als Ausdruck unserer inneren Bedürfnisse vertrauen.

Natürlich befriedigt das Essen bei einem in Wahrheit emotionalen oder seelischen Bedürfnis nicht langfristig und ist an sich auch nicht die Lösung.

Die steckt aber hinter diesem Signal deines persönlichen GPS.

Deine Intuition zeigt sozusagen mit der Kompassnadel auf einen Mangel, der dahinter steckt.

Ruhe.
Aufmerksamkeit.
Sicherheit.
Wertschätzung.
Liebe.

Wenn du in diesen Fällen impulsiv zur Schokolade greifst, hast du sehr wahrscheinlich eine emotionale Verknüpfung gebildet. Irgendwann in deinem Leben ist dieses fehlende Gefühl mit einem bestimmten Geschmack oder einem Produkt verknüpft worden.

Das ist der Grund für deine Gelüste. Sie dir abzugewöhnen und auf Entzug zu gehen, wird allerdings die Signale nicht zum Schweigen bringen.

Höre auf die Botschaft, die dahinter steht. Verfolge dein Verlangen bis an den Ursprung.

Auf diese Zeichen deiner Intuition solltest du beim Essen hören.

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2 | Du bekommst erste Impulse.

Kennst du die Geschichte mit den Fehlentscheidungen?

Vor Jahren saß ich mal bei der Bank, meine vermögenswirksamen Leistungen zu kündigen. Ich war kurz davor den Arbeitgeber zu wechseln und der neue bot diese Möglichkeit nicht an. Also musste ich selbst vorsorgen.

Die freundliche Bankberaterin holte einen jungen Kollegen dazu, der mir die Vorzüge einer neuen Anlage schmackhaft machte. Es hörte sich alles sehr vernünftig und auch sicher an.

Meine Bankberaterin war allerdings im Laufe des Gesprächs sehr ruhig geworden und irgendwas irritierte mich an der Art, wie sie mich am Ende fragte, ob ich es machen wollte.

Ich zögerte einen Moment, sagte dann aber zu und unterschrieb den Vertrag.

Du ahnst es bereits: Am Ende hat mir dieser Vertrag einen 4-stelligen finanziellen Verlust beschert. Nicht weil die Anlage unsicher war, sondern weil die Bank sich an den Gebühren bereichert hat.

Was ich bei meiner Bankberaterin unbewusst bemerkt hatte, waren ihre Gewissensbisse.

Aber eine Mischung aus Fakten, Höflichkeit und dem Wunsch das Thema endlich zu erledigen, hatten mich dann doch in eine andere Richtung gelenkt.

Heute weiß ich: Ich kann ersten Impulsen alias meiner Intuition vertrauen.

Sie hat Antworten, die ich sonst nirgendwo bekommen kann. Nicht mal bei Google.

Aber wie soll man das beim Essen umsetzen?

Gute Frage.

Ein gutes Beispiel ist die Entscheidung, was wir als Nächstes essen wollen.

Kennst du das? Du bist auf dem Weg nach Hause oder zu einer Verabredung und denkst - natürlich - über das nach, was du dann essen wirst. Ohne genau zu wissen, was noch im Kühlschrank ist oder was es auf der Karte des Restaurants gibt, taucht vor deinem geistigen Auge ein Gericht auf.

Wenn du dann zu Hause bist, willst du allerdings nur schnell etwas in den Magen bekommen, schaust was verfügbar ist und fängst schon mal an zu futtern.

Im Restaurant liest du die Beschreibung der Gerichte in der Karte.

Du siehst die Preise, fragst die anderen in der Runde, denkst über gesund und ungesund nach, bist zeitweise unsicher und bestellst am Ende etwas anderes als du ursprünglich wolltest. Meist einen Kompromiss aus allem, was dir durch den Kopf gegangen ist.

Dann bist du nicht zufrieden oder am Ende unbefriedigt.

Du versuchst es mit Nachtisch, der reißt es aber auch nicht raus. Er verstärkt nur dein Völlegefühl und damit deine Schuldgefühle.

Das, was du ursprünglich wolltest; vielleicht auch gebraucht hättest, hast du nicht bekommen. Was das war, steckte in dem ersten Impuls, den du spontan von innen heraus gespürt hast - ohne Beeinflussung von außen.

3 | Die feine innere Stimme.

Es passiert meistens während einer Mahlzeit. Du isst und es schmeckt so richtig gut oder auch nicht, das spielt in dem Fall nicht wirklich eine Rolle.

Irgendwann, noch lange bevor du ein Völlegefühl wahrnehmen kannst, der Magen anfängt zu drücken, die Hose kneift oder dir leicht übel wird, ist da dieser kleine Moment.

Für mich fühlt es sich wie eine feine Stimme an. Und doch wieder nicht, es ist wie der Hauch eines Gefühls.

There is a voice that doesn’t use words. Listen. - Rumi

Wenn du sie wahrnimmst, ist das ein Zeichen dafür, dass das mit dem intuitiven Essen anfängt zu funktionieren.

Sie flüstert fast: satt.
Nach einiger Zeit nochmal: fertig.
Und dann so etwas wie: jetzt.

Man muss schon genauer hinhören und vor allem hinspüren. Man nimmt sie nur wahr, wenn man achtsam is(s)t und wenn man nicht gerade mitten in einem Essmuster steckt, das die Befriedigung eines dringenderen Bedürfnisses mit Hochdruck vorantreibt.

Bei mir gibt es diese drei kleinen Impulse. Dann ist Ruhe.

Ich behalte meinen freien Willen. Es ist nur ein Angebot. Das heißt nicht, dass ich immer genau dann aufhöre. Oft tue ich das. Teilweise höre ich aber auch erst auf, wenn ich meine Sättigung körperlich spüren kann. Und manchmal esse ich auch zu viel.

Das passiert. Ich bin nicht perfekt. Und das ist ok.

Aber ich weiß, wie die innere Stimme zu mir spricht. Ich nehme sie wahr und das ist wichtig. Ich bedanke mich in der Situation auch für den Hinweis. Denn er ist ein Zeichen dafür, dass ich mich spüre.

Diesen inneren Impuls wahrzunehmen, heißt noch nicht, auch sofort aufhören zu müssen.

Es ist ein Prozess. Und es kann dauern, bis man es zum ersten Mal umsetzen kann.

Wenn man dann die Erfahrung macht, nichts zu vermissen oder verpasst zu haben, im besten Fall sich sogar besser zu fühlen als sonst nach dem Essen, fällt es beim nächsten Mal leichter.

Man fängt an, der inneren Stimme zu vertrauen und damit sich selbst.

Es kann sein, dass sich diese Stimme bei dir ganz anders bemerkbar macht. Finde heraus wie.

Hast du das Gefühl, keine Zeichen zu bekommen?

Das ist relativ unwahrscheinlich. Oder sagen wir: Du wärst schon eine extreme Ausnahme.

Also eher nicht. 🙂

Deine Intuition kommuniziert mit dir über Gefühle. Jedes deiner Gefühle ist also ein Zeichen. Dafür, dass du etwas brauchst, dass dir etwas guttut oder eben auch nicht.

Der Grund, warum du glaubst, keine Signale zu bekommen, ist wahrscheinlich der, dass du nicht da bist.

Nicht in deinem Körper.

Mit der Aufmerksamkeit woanders oder sagen wir bei anderen Menschen. Du weißt, was sie brauchen und spüren, aber bei dir selbst hörst und fühlst du weg.

Das stärkt deinen Autopiloten und damit deine Essmuster. Sie bekommen freie Bahn und du überlässt ihnen das Feld.

Du bekommst gar nicht mehr richtig mit, was da eigentlich passiert, wenn du isst. Deine inneren Automatismen sind zu stark und du kannst sie nicht stoppen.

Welche Prägungen aus deiner Vergangenheit und emotionalen Muster deine Intuition beim Essen überdecken können, erfährst du in meinen Wegweiser zum intuitiven Essen:

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Eine gute Verbindung zu dir selbst ist die Voraussetzung, um deine inneren Impulse deutlich wahrnehmen und mit der Zeit deiner Intuition vertrauen zu können.

Plane also Zeit für dich in deinen Tagesablauf mit ein, komm zur Ruhe und werde still. Alle Aktivitäten, die das unterstützen, helfen dir dabei.

Und sei offen für das, was da kommt. Nimm erst mal alles an und bewerte es nicht.

Du musst deine Gefühle nicht rechtfertigen oder sie mit denen anderer Menschen vergleichen. Versuche sie auch im ersten Schritt nicht zu erklären oder verteidigen. Nicht mal vor dir selbst. Nimm sie einfach nur wahr.

Es ist deine eigene Wahrheit. Du spürst, was sich für dich richtig anfühlt.

Deine Intuition ist zwar immer aktiv und teilweise auch hartnäckig. Sie ist aber immer liebevoll und freundlich. Darin unterscheidet sie sich von deinem inneren Kritiker. Sie ist weder nachtragend noch bestraft sie dich, wenn du mal nicht auf sie gehört hast. Du kannst immer entscheiden, ob du auf sie hörst oder einen anderen Weg wählst.

Manchmal findet dein Verstand es unlogisch oder nicht nachvollziehbar. Je öfter du dir klarmachst, was dein erster Impuls war oder in welchen Fällen dein Gefühl eigentlich richtig war, desto mehr Vertrauen bekommst du in dein persönliches GPS.

Werde langsamer und richte deine Aufmerksamkeit nach innen. Höre auf das, was deine Intuition zu sagen hat - sie ist auf deiner Seite.

Was ist deine eigene Erfahrung? Wie spricht DEINE Intuition mit dir?

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Martina Aust
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  1. Super Artikel! Das mit den ersten Impulsen, die man dann oft übergeht, weil man sich die Meinung der anderen einholt, kenne ich gut. Manchmal vertraut man zu wenig auf seine Intuition, weil man eben nie sicher ist, ob man nicht doch irgendwie von außen beeinflusst wurde.
    Vielen Dank für den aufschlussreichen Artikel!

    Anna

    1. Lieben Dank für Deinen Kommentar, Anna. Sich selbst zu vertrauen, auch wenn äußere Faktoren dagegen zu sprechen scheinen, ist wirklich nicht leicht. Hätte ich das getan, würde ich Dir hier jetzt nicht antworten, denn diesen Blog gäbe es dann schon lange nicht mehr 😉. Liebe Grüße Martina

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