Was macht dein Verstand denn so, wenn du ihn unbeaufsichtigt lässt? Wühlt er auch in längst Vergangenem und badet dabei ausgiebig in Selbstmitleid und verpassten Chancen?

Solange du unverarbeitete Verletzungen und nicht abgeschlossene Verbindungen immer wieder mit Energie versorgst, hast du ein prima Selbst-Sabotageprogramm kreiert.

Damit kannst du dich in Nullkommanix von jeder Wolke 7 mit einem Enterhaken selbst wieder herunterholen.

Funktioniert garantiert.

Je mehr Themen wir da so im Laufe des Lebens angesammelt haben und je länger wir dieses Wiederkäuen schon praktizieren, desto weniger Aufwand braucht es, um die Maschine in Gang zu setzen.

Irgendwann springt sie schon dann automatisch an, wenn du ein wenig Ruhe hast oder der Kopf gerade nichts anderes zu tun hat.

Was da hilft? Ausmisten. Durchfegen. LOSLASSEN.

WAS wir oft nicht loslassen können.

Das WAS ist in sehr vielen Fällen ein WER. Jemand, der uns verletzt hat, dem wir nicht so wichtig waren, wie er uns. Der unsere Erwartungen nicht erfüllt hat.

Das kann eine Liebesbeziehung gewesen sein oder eine Freundschaft, von der du dachtest, sie würde für immer halten.

Wenn es dann wider Erwarten anders kommt, können wir das nur schwer akzeptieren.

Wir kauen es unzählige Male in Gedanken durch und suchen nach dem Punkt, an dem es schiefgelaufen ist und was wir hätten anders machen können.  

Das ist auch gut so, denn man will es ja verstehen. Allerdings ist man irgendwann an dem Punkt, an dem jeder Gedanke schon hundert Mal gedacht worden und schon lange keine neue Erkenntnis mehr hinzugekommen ist.

Dann ist es Zeit, loszulassen.

Nicht nur die Enttäuschung durch den Ex-Partner oder die ehemals vielleicht beste Freundin. Du kannst auch einen Ort, wie z. B. deine Traumwohnung, die du durch einen notwendigen Ortswechsel zurücklassen musstest, anständig verabschieden. Oder ein Herzensprojekt, in das du mal all deine Hoffnungen gesteckt hattest. Oder einen Job, den du schweren Herzens aufgeben musstest.

Alles, was aus deiner Sicht aus dem Status “nicht loslassen können” zu “in Frieden gegangen” wechseln sollte. Alles, was einen anständigen Abschied bekommen soll.

Das geht übrigens auch noch nach mehreren Jahren.

Wichtig ist dabei nur, dass du dich wirklich dazu entscheidest, weil dir dein innerer Frieden und deine Zukunft wichtiger sind, als weiter mit einem Bein in der Vergangenheit stecken zu bleiben.

Die Schwere von deinem Herzen zu nehmen und beide Beine und Hände wieder frei zu kriegen, ist Ziel des Loslass-Prozesses.

WARUM wir nicht loslassen können.

Je wichtiger uns die alte Situation war, desto stärker sind die Gefühle, die uns noch an sie binden. Enttäuschung. Wut. Schmerz. Trauer. Schuld. Scham. Wehmut. Versagen.

Diese Gefühle halten uns in der alten Situation gefangen, obwohl sie selbst längst vorbei ist.

Schmerz ist unvermeidlich. Leiden ist optional.

Schmerz gehört zum Leben dazu. Wir können ihn nicht vermeiden oder umgehen. Ihn zu bemerken und zu fühlen ist wichtig, sonst sucht er sich irgendwann andere Ausdrucksformen.

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Jahrelang an ihm festzuhalten und ihn nicht wieder gehen zu lassen, führt dazu, dass du leidest.

So jemanden treffe ich nie wieder.
Das war mein Traum, was bleibt mir jetzt noch?
So glücklich werde ich nie wieder.


Es ist wahr. Es gab eine Zeit, in der die alte Situation perfekt für dich war.

Aber etwas hat sich verändert.

Du hast dich verändert. Die andere Person hat sich verändert. Deine Lebensumstände haben sich verändert. Deine Bedürfnisse haben sich verändert.

Neue Chancen kommen in dein Leben, wenn du Platz in dir schaffst, innerlich offen bist und die Energie von der alten Situation abziehst.  

Solange du noch mit deinen Gedanken und Emotionen regelmäßig bei einer anderen Person, verpassten Gelegenheit oder alten Lebenssituation bist, fließt deine Energie auch genau da hin.

Diese Energie fehlt dir nicht nur im Alltag, sondern auch dabei, deine Zukunft positiv zu gestalten.

WIE lasse ich los?

1 | Akzeptanz

Loslassen gelingt so lange nicht, wie du im Widerstand zu einem Ereignis bist, dass tatsächlich schon Realität ist.

Wenn du täglich kämpfst, gegen die bestehenden Umstände, gegen dich selbst und andere, dann hältst du weiter fest.

Dieser Kampf verbraucht eine Menge Energie und erzeugt unangenehme Gefühle, die dich runterziehen und beschweren.  

Oft fühlt sich das dann so an, als ob diese Gefühle durch das Ereignis selbst hervorgerufen würden. Dann siehst du dich darin bestätigt, dass du nicht loslassen kannst, weil es zu schmerzhaft ist.

Dieser Kreislauf kann sich über Jahre hinziehen. Je mehr Energie du hineingibst, umso stärker wird der Automatismus, der ständig unbewusst im Hintergrund läuft und dir dauerhaft deine Stimmung vermiest.

Es gibt aber eine Möglichkeit diese Entwicklung zu verhindern und das ist die Akzeptanz der Situation, so wie sie ist.

Gehe vom aktuellen Stand aus: Der Mensch, der dir so wichtig war, ist nicht mehr da. Dein Herzensprojekt ist gescheitert.

Gehe nicht mehr in die Vergangenheit und überlege, was irgendjemand zu welcher Zeit hätte tun können, um das zu verhindern.

Es ist, wie es ist.    

Im Moment des Schmerzes oder der Enttäuschung ist es schwer zu erkennen, aber sehr oft steckt auch in unangenehmen Erfahrungen eine Art versteckter Segen oder zumindest eine wichtige Erkenntnis.

Wenn du dich auf die Suche nach ihr machst, kannst du leichter Frieden schließen.

Worauf hat dich diese Erfahrung hingewiesen?
Welche neuen Möglichkeiten haben sich dadurch ergeben?
Was hast du für die Zukunft gelernt?

Bevor du jetzt innerlich auf die Barrikaden gehst, nimm dir beispielhaft eine Situation vor, die schon etliche Jahre her ist. Je weiter in der Vergangenheit ein Ereignis liegt, desto leichter fällt es dir wahrscheinlich, den versteckten Nutzen zu erkennen.

Probiere es mit Ereignissen, die dich heute nicht mehr so stark tangieren. Wenn du das Prinzip nachvollziehen kannst, kannst du es mit der Zeit auch auf die jüngere Vergangenheit anwenden.

Je geübter du darin wirst, die versteckte Botschaft hinter vermeintlichen Katastrophen zu erkennen, desto schneller kannst du sie verarbeiten und dauerhaft hinter dir lassen.

2 | Den Entschluss fassen

Wenn du loslassen willst, musst du eine klare Entscheidung treffen. Sei ehrlich zu dir selbst.

Bist du bereit loszulassen oder meinst du, dass die Person eigentlich noch für das büßen müsste, was sie dir angetan hat?

Darf er oder sie der gerechten Strafe nicht entgehen und bist du die Person, die dafür sorgen muss?

Geht es dir noch darum, Schuld und Unschuld zu beweisen oder andere davon zu überzeugen, dass deine Sicht die einzig wahre ist?

Loslassen hat nichts damit zu tun. Loslassen heißt, die Kontrolle aufzugeben. Die Dinge so zu lassen wie sie sind.

Dich selbst zu verändern, damit sich etwas verändern kann.

Überlasse die Schuldfrage dem universellen Gesetz von Ursache und Wirkung: KARMA. Wenn du das tust, kannst du beruhigt mit deinem eigenen Leben weitermachen.

Mache dir deine wahren Gefühle bewusst.

Wechsele von "WIE lasse ich los?" zu "WAS lasse ich los?"

Schreibe dir einmal alles von der Seele. Schreibe einen Abschiedsbrief an die Person, die dich enttäuscht hat oder dein Herzensprojekt, dass du aufgeben musstest.

Schreib es dir von der Seele.

Alle deine schmerzhaften Gefühle, aber auch die schönen Momente, die du hattest.

Nein, der Brief wird natürlich nicht abgeschickt.

Es geht darum, dass du bei dir aufräumst, die Energien aus deinem System entlässt. Dazu gehört auch, den Wunsch aufzugeben, die andere Person oder Situation im Nachhinein noch irgendwie zu beeinflussen. Es geht um dich, deine Gefühle und deinen Anteil daran.

Es kann sein, dass du ein paar Tage brauchst, bis du wirklich alles heruntergeschrieben hast, was in dir so seine Kreise zieht. Nimm dir die Zeit.

Alles, wofür ich Worte finde, kann ich hinter mir lassen.
Platon

Wenn es sich rund anfühlt, schließe den Brief ab.

Fühle ich dich hinein, wann der beste Zeitpunkt ist und wandle die Energie dann um, indem du ihn verbrennst, vergräbst oder dem Wasser übergibst. Wähle aus, was sich für dich am stimmigsten anfühlt.

3 | Verträge lösen

Welche Verträge hast du mit der Person oder Situation, die du eigentlich loslassen willst, geschlossen?

Bei einer Wohnung oder einem Job ist es ja relativ einfach. Aber auch mit anderen Menschen haben wir Verträge, die nicht auf Papier stehen und trotzdem genauso wirksam sind.

Mit wem hast du dir ewige Liebe oder Treue geschworen?

Ich bin immer für dich da, egal was passiert.
Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn irgendetwas ist.
Das ist mein/e absolute/r Traum...


Alle Versprechen, Zusagen oder Erlaubnisse, die du zusätzlich mit “immer”, “ewig” oder ähnlichen Zeitangaben versehen hast, wirken auch genauso lange.

Mache sie dir bewusst, schreibe sie am besten auf, das hilft dir deine Gedanken zu ordnen und mehr Informationen von deinem Unterbewusstsein dazuzubekommen.

Dann kannst du darunter schreiben, dass du alle Beteiligten von ihren Versprechen entbindest und deine Notizen zusammen mit dem Brief durch das Feuer transformieren lassen. 🙂

Das heißt übrigens nicht, dass du nicht helfen würdest, wenn jemand in Not ist. Das kannst du in dem Moment frei entscheiden.

Es heißt nur, dass du die Verpflichtung und die Erlaubnis zum permanenten und unbewussten Zugriff auf dich und deine Energie wieder zurücknimmst.

4 | Vergebung und Abschied

Unbewusst festgehaltene Gefühle verhindern oft, dass sich Konflikte lösen können und man sein inneres Gleichgewicht wiederfindet.

Ein Vergebungs- oder Abschiedsritual, je nachdem in welchem Bereich du deinen inneren Frieden zurückbekommen willst, kann dir helfen, diese unbewussten Informationen aus deinem System wieder zu entlassen.

Eine Möglichkeit ist das aus dem hawaiianischen Schamanismus stammende Hoʻoponopono, was wörtlich übersetzt soviel heißt wie "die Dinge wieder richtig stellen".

Es ist eine Art geistige Reinigung, die dir hilft, Beziehungen zu heilen und die inneren Blockaden zu beseitigen. Du findest jede Menge Anleitungen dazu im Internet.

Am weitesten verbreitet ist mittlerweile eine verkürzte Version, die aus 4 Sätzen besteht.

Wichtig dabei ist aber nicht der genaue Wortlaut, sondern die Absicht, die du damit verbindest und inwieweit du es mit deinem Herzen fühlst.

Du kannst dir daher auch dein eigenes Ritual entwickeln, das denselben Zweck erfüllt.

Hier als Beispiel meine eigene Version, die ich in solchen Fällen durchführe:

Liebe/r …


Ich liebe dich. Ich liebe mich.

Ich vergebe dir. Ich vergebe mir.

Ich lasse dich gehen.


Ich danke dir für alle Erfahrungen, die ich durch dich machen und alles, was ich durch dich lernen durfte.


Ich gehe davon aus, dass diese Situation zum höchsten Wohle aller Beteiligten gelöst wird.


Danke.


Du kannst dir dieses Ritual auch leicht auf ein Abschiedsritual für Orte oder Projekte anpassen. Dabei kannst du nichts falsch machen, denn es kommt immer auf deine Absicht und dein Gefühl dabei an, weniger auf die einzelnen Worte.

Dein Unterbewusstsein braucht das Signal, die Emotionen, die die Vergangenheit noch festhalten, aus deinem System entlassen zu dürfen.
 
Finde das Ritual, das sich für dich stimmig anfühlt und mit dem du am besten klarkommst.

5 | Und dann: Deckel drauf

In der Regel warten wir auf ein Zeichen von außen, dass uns bestätigt, dass wir erfolgreich waren. So wie uns früher unsere Eltern gelobt haben oder wir eine Note in der Schule bekommen haben.

Beim Loslassen bist du selbst deine höchste Instanz. Du entscheidest, wann genug ist und ob du erfolgreich warst. Dein Gefühl ist diese Instanz.

Deshalb ist es wichtig, dass du nach den für dich stimmigen Schritten einen Punkt machst. Mache einen abschließenden Schritt, mit dem du den Prozess für dich besiegelst.

Wenn der Brief verbrannt, das Vergebungsritual durchgeführt ist, schließe es ab.

Das Siegel kannst du selbst in Form eines Abschlusssatzes kreieren. Überlege dir eine Formulierung, die den kompletten Prozess abrundet und keinen Zweifel lässt.

Damit gibst du auch deinem Unterbewusstsein das Signal, dass es nicht notwendig ist weiter nachzugrübeln oder sich noch eine Hintertür offenzuhalten.

Du kannst z. B. sagen oder denken: Ich danke dafür, dass es geschehen ist.

Wie lasse ich los, wenn ich nicht loslassen kann?

Du möchtest dir mein Loslass-Ritual merken? Dann pinne diesen Artikel auf Pinterest.

Du gibst damit zu verstehen, dass du davon ausgehst, dass es jetzt erledigt ist, dass es nichts mehr zu tun gibt. Man bedankt sich in der Regel erst, wenn man etwas schon erhalten hat und zufrieden damit ist.
 
Damit ist das Loslassen abgeschlossen.

Wenn dir in der Zeit danach noch weitere Verletzungen oder tiefer liegende Aspekte in den Sinn kommen, die dir vorher nicht bewusst waren, kannst du den Ablauf noch einmal wiederholen.

Wenn nicht, belasse es dabei und gehe davon aus, dass du Frieden bekommst.

Lasse das Thema eine Zeit ruhen und beobachte, wie es dir damit geht. Es ist klar, dass du nicht über Nacht einen Schalter umlegen kannst, aber du kannst spüren, wenn du auf dem richtigen Weg bist.

Hast du schon einige Tage nicht mehr daran gedacht?
Hast du mehr Frieden als vorher?


Dann hast du die Vergangenheit erfolgreich losgelassen.

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Martina Aust
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  1. Liebe Martina

    Ich danke Dir sehr herzlich für diesen hervorragenden und bereichernden Beitrag. Deine Tipps sind fundiert und hilfreich, werde sie umsetzen. Mir gefällt auch das Ho’oponopono und das Zitat.
    Vielen Dank für diese Lebenshilfe, bin sehr froh drum.
    Dir alles Liebe und Gute!
    Herzlich Regina

    1. Liebe Regina, es freut mich, dass Du den Beitrag hilfreich findest und vor allem, dass Du gleich in die Umsetzung gehst. Schön, dass ich Dich dazu inspirieren durfte 🙂 Liebe Grüße, Martina.

    1. Hallo Sonja, es kommt nicht so sehr darauf an, wie lange die Situation her ist, sondern eher wie gründlich Du Dir die damit verbundenen Gefühle klarmachst und sie loslässt. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen. Liebe Grüße, Martina

  2. Ein super Artikel! Obwohl das Thema mir immer wieder Angst macht, macht es doch Mut das hier zu lesen. Wird definitiv als Lesezeichen gespeichert und nächstes Mal als roter Faden benutzt 🙂

    1. Liebe Teresa, festhalten ist zwar instinktiv oft das erste, was uns einfällt, aber das Loslassen ist sooo wirksam und erleichtert einem das Leben unglaublich. Also probiere es ruhig mal aus … LG Martina

  3. Liebe Martina
    Wow! Herzlichen Dank für deinen Beitrag.Ich habe das ganze anhand einer Person durchgespielt, mit der ich viele schlechte Erlebnisse hatte als Kind. Das gibt mir grad so viel Raum und Leichtigkeit! Ich konnte es einfach loslassen.
    Liebe Grüsse

    1. Glückwunsch, Petra! Das freut mich total, dass Du direkt aktiv geworden bist, es angewendet hast und für Dich mehr Leichtigkeit bekommen hast. So muss es sein :-). Liebe Grüße, Martina

  4. Liebe Martina,

    vielen Dank, dass du diesen sehr inspirierenden Beitrag mit uns geteilt hast! Besonders dem Punkt mit dem „Entschluss fassen“ stimme ich voll und ganz zu. Das Loslassen ist und bleibt einfach davon abhängig, ob man überhaupt loslassen möchte oder doch noch (wenn auch insgeheim) an alten Gefühlen festhält.

    Da dein Blogbeitrag, meiner Meinung nach, so viel Mehrwert für andere bietet, habe ich ihn auch direkt mal mit meinen Lesern geteilt!

    Ich freue mich auf weitere spannende Artikel und sende liebe Grüße

    Franzi von begrateful.de

    1. Liebe Franzi,
      freut mich sehr, dass Du den Artikel so hilfreich findest und ihn auch mit Deinen eigenen Lesern geteilt hast.
      Je mehr Menschen das Loslassen und die Vergebung nutzen, um ihr Leben positiv zu verändern, desto besser :-).
      Liebe Grüße Martina

  5. Liebe Martina,

    das mit dem Loslassen klappt bei mir irgendwie nicht. Ich komme mir vor, wie in der Geschichte, als der Schüler seinen Meister fragt: „Meister, was kann ich tun, damit ich meine Vergangenheit loslassen kann“. Der Meister umarmt einen Baumstumpf und sagt: Was kann ich tun, damit mich der Baumstumpf los lässt“…
    Eigentlich ist es so klar – einfach loslassen – aber es geht halt nicht so einfach, jedenfalls nicht bei mir.
    Liebe Grüße
    Evelyn

    1. Hallo liebe Evelyn, hast Du es auch schon mit ganz einfachen, weniger schwerwiegenden Themen probiert? Meist ist es so, dass es dabei klappt, nur an unseren „Lieblingsthemen“ knabbern wir schon so lange rum, dass wir alleine irgendwie nicht die Kurve kriegen. So ist es mir jedenfalls auch schon öfter gegangen. Dann hilft hin und wieder ein Blick von außen, damit wir den richtigen Impuls bekommen. Liebe Grüße Martina

  6. Wenn ich beim Lesen fasziniert am Gelesenen festhalte, dann ist es gut, es fühlt sich richtig an, wenn ich mich darin wieder finde, spüre, das ist wie für mich geschrieben, wenn beim Lesen Tränen fließen, dann hat der Autor ganze Arbeit geleistet. herzlichen Dank

    1. Liebe Manuela, das finde ich sehr schön und anschaulich beschrieben und es freut mich, dass Dich der Artikel so sehr berührt hat. Liebe Grüße Martina

  7. Lieben Dank für diese Tipps.
    Wie geht den „loslassen“? Ich erinnere mich noch an die Situation, und dann….?

    Hört sich für mich so an, wie „hör auf zu heulen“.

    Wovon will man sich ablenken, wenn man sich ständig darum kümmert, diese Situationen oder Ereignisse im Gedächtnis zu behalten?
    Hab ich sonst nichts zu tun?

    Schon irgendwie irre.

    Vielen Dank.

    Liebe Grüße
    Barbara

    1. Liebe Barbara, loslassen kann man in der Tat erst dann, wenn man sich zu Ende geärgert, geweint und getrauert hat. Wann genau das ist, entscheidet jeder selbst für sich. Es wird erst möglich durch eine klare Entscheidung und funktioniert dann durch das Wechseln aus dem Kopfkarussell auf eine andere Ebene. Und irre ist, wie viel das dann bewirken kann 😉 Liebe Grüße Martina

  8. Ich muss sehr viele Menschen auf einmal verabschieden eigentlich meine ganze Familie mit der ich dne Kontakt gebrochen habe.
    Es holt mich immer wieder ein. Wenn ich merke es ist weg geht es mir so so gut dann kommt wieder Trauer. Es ist so leicht gesagt loslassen… Der Artikel hat mir sehr geholfen

    1. Hallo Linda, es freut mich, dass Dir der Artikel geholfen hat. Bei mir ist es so, dass diese tieferen Prozesse in mehreren Schichten bewältigt werden. Es kommt im immer größeren Abständen nochmal etwas hoch, ich kann dann aber schon besser damit umgehen und weiß was zu tun ist. Und teilweise ändert sich durch das Loslassen bei mir auch etwas bei der anderen Person, was dann wieder für alle Beteiligten zu mehr Frieden führt. Liebe Grüße Martina

  9. Liebe Martina,
    klappt das auch in Ehen die vor dem Standesamt geschlossen wurden. Ich möchte die Ehe weiterleben, aber trotzdem wieder mein eigene eigene Frau sein. Merke zunehmend wie über mich bestimmt wird (habe es ja versprochen immer da zu sein) fühle ich ständig in Rufbereitschaft, wohingegen ich mich von der anderen Seite ignoriert/überfahren fühle (reden ist sinnlos). Oder ist da der „eheschwur“ stärker als das was ich jetzt will?

    Lieben lieben Dank für deine Antwort!

    1. Hallo Ilona, in der Regel können wir einzelne Versprechen oder Abmachungen, die uns nicht mehr guttun, wieder loslassen, ohne den Kontakt zum jeweiligen Menschen abzubrechen. Unsere Verbindungen entwickeln sich idealerweise genauso weiter wie wir selbst. Und die anderen Beteiligten haben ja auch die Möglichkeit, sich mitzuentwickeln. Liebe Grüße Martina

  10. Hallo,
    ich möchte loslassen, ich kann nicht.
    Wir sind 24 Jahre zusammen, 16 verheiratet.
    2018 hatte ich einen schweren Unfall. Mein Mann ist bei mir geblieben, hat mich versorgt, den ganzen Haushalt geschmissen. 2020 meine Krebsdiagnose. Er ist wieder bei mir geblieben, hat mich überall hingefahren und Stunden lang im Auto gesessen und gewartet. „In Guten und in schlechten Zeiten, ich bleibe bei dir“.
    Ich bin inzwischen psychisch kaputt, die Angst dass der Krebs wieder kommt, macht mich fertig. Mein Mann ist weiter da, aber er „geht am Stock“, er schafft das alles nicht mehr … und verändert sich.
    Auch wenn ich möchte, … ich kann ihn doch jetzt nicht verlassen. Ich werde bleiben und versuchen, eine Lösung zu finden. Ich wünsche mir vom Universum, dass wir uns wieder finden und lachen können wie früher. Danke für deine tollen Texte.

  11. Hallo, es ist so schwer wenn man loslassen muß aber es nicht kann weil man sich jeden Tag auf der Arbeit sieht. Zwar sitzt er in einer anderen Abteilung aber wir sehen uns trotzdem sehr oft weil die Firma nicht sehr groß ist. Würde so gerne stark bleiben und den Kontakt einfach kappen aber es geht jobbebdingt einfach nicht. Und dadurch kommst ständig alles hoch. Hab auch schon über Jobwechsel nachgedacht aber ich mag meine Kollegen in meiner Abteilung zu sehr und meine Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Danke für deine Tipps.

    1. Liebe Alice, es freut mich, dass meine Tipps hilfreich für Dich sind. Ich drücke Dir die Daumen, dass es leichter wird und sich eine langfristige Lösung für Deine Situation findet. Liebe Grüße Martina

  12. Sehr oberflächlich gehandhabt. Äussere Schritte befähigen einen nicht, loszulassen, so lange eine emotionale Bindung da ist. Da muss man schon tiefer gehen und schauen, warum eine so starke Bindung da ist. Das geht höchstwahrscheinlich nicht ohne Abklärung von Generationsübertra -gungen. Wir sind alle verstrickt. Es ist wie ein dickes Seil, das mich mein lebenlang "gehalten" hat, ob berechtigt oder unberechtigt, das Seil, war mein Halt. Nun geht es darum, das Seil in einzelne Fäden aufzulösen, diese rauszuziehen und sie anschauen. Und es spielt auch eine gewisse Gewohnheit eine Rolle, der Mensch kann sich es auch im Negativen gemütlich machen, d.h., er braucht vielleicht diese Verstrickung, diese Bindung, weil damit eine gewisse Bedeutung verbunden ist, die er auch nicht missen möchte. Die frage wäre: was würde passieren, wenn das nicht mehr da wäre.

    1. Hallo liebe Barbara,

      vielen Dank für Deine Sichtweise.

      Ich bin da ganz bei Dir, dass es in der Regel um eine emotionale Bindung geht und ein unsichtbares Band, dass uns mit bestimmten Situationen, Orten oder auch Menschen verknüpft. Genau darum geht es in diesem Artikel.

      Ganz am Anfang stehen immer auch äußere Schritte und Entscheidungen, die dann den Weg für die inneren Veränderungen bereiten. Ich denke jede/r findet so im Laufe der Zeit den für sich passenden Weg. Ich freue mich für Dich, wenn Du Deinen in anderer Form gefunden hast.

      Liebe Grüße
      Martina

  13. Danke für diesen Beitrag! Ich habe mich zwar nicht getrennt oder wurde von einer Freundin verletzt, aber ich habe vor kurzem einen geliebten Menschen verloren. Trauer ist wichtig, aber ich merke, wie es mich wirklich sehr belastet. Zum Glück ist auch bald die Bestattung. So kann ich bestimmt auch loslassen, wenn man sich vernünftig verabschiedet hat.

  14. Vielen Dank für den Artikel, Loslassen ist definitiv eine wichtige Fähigkeit. Leider in manchen Fällen, gerade beim Tod nahestehender Menschen sehr schwer. Ich weiß noch, als wir unseren Vater verloren haben, hat das sehr lange gedauert. Ohne Hilfe für die Trauerfeier hätten wir diese wahrscheinlich nicht organisiert bekommen.

    1. Lieber Rudi,

      ganz genauso ist das.

      Das Loslassen von geliebten Menschen (und Tieren) ist ganz besonders schwer.

      Dagegen ist die Lösung von unbewusst gespeicherten Emotionen und belastenden emotionalen Mustern ein meist befreiendes Gefühl.

      Viele Grüße
      Martina

  15. Hallo das ist jetzt ehrlich mal ein Beitrag der helfen kann. Ich lese seit bestimmt einem Jahr diverse Beiträge und am Ende kam ich zu dem Schluss dass es viel Quark ist. Meine Situation ist extrem schwierig aber ihre Methode hört sich wirklich schlüssig an und ich denke es kann helfen einer Lösung näher zu kommen. Liebe Grüße an sie Hildegard

  16. Hallo liebe Martina, ich danke dir für deine tolle Darstellung. In meiner zerrütteten Welt sieht es seit 5 Minuten ein wenig besser aus.So habe ich das nucht gesehen, aber es ist gut dich an meiner Seite gehabt zu haben. Meine Gefühlswelt war vollkommen im Eimer,da mein Lebensgefährte, neben mir auch an anderen Frauen gefallen hatte.Ich sehe jetzt klarer .Danke dir dafür,liebe Grüße Carmen

    1. Hallo liebe Carmen,

      ich freue mich, dass ich Dir Klarheit verschaffen und beim Wiederzusammensetzen Deiner Welt helfen konnte.

      Manchmal braucht es ja nur ein paar kleine Impulse, damit man eine bestimmte Erkenntnis bekommt.

      Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Gute für die Zukunft.

      Liebe Grüße
      Martina

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