Hast du an sich eine ganz gute Intuition, aber keine Ahnung, wie du sie dir im Alltag gezielt zunutze machst? Weg von reinen Zufallstreffen kommst du, wenn du lernst, wie du deine Intuition stärken kannst.
Deine Intuition ist der Definition nach der Teil deiner Empfindungen, mit dem du sehr unmittelbar, oft auch unbewusst Zusammenhänge und Schlussfolgerungen erkennst, ohne dabei nachgedacht zu haben.
Es ist vielmehr ein inneres Wissen als die Anwendung von Logik. Du erkennst sie daran, dass sie sehr viel schneller arbeitet als dein Verstand beim Nachdenken. Sie äußert sich oft über Gefühle.
Dich mit der Frage zu beschäftigen, wie du deine Intuition stärken und selbstverständlicher nutzen kannst, ist gut investierte Zeit, denn sie kann dir helfen, dein Leben auf unterschiedlichen Ebenen zu erleichtern.
- Wann ist die beste Zeit, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen?
- Sagt jemand die Wahrheit oder hält er wichtige Informationen zurück?
- Hast du etwas Falsches gegessen oder liegt dir etwas quer im Magen?
- Kannst du deinem Gegenüber etwas anvertrauen?
Deine 5 Sinne - sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen - sind dir aus einem bestimmten Grund gegeben worden.
Sie unterstützen dich dabei, wichtige Informationen zu erfassen und dadurch zuverlässig Entscheidungen treffen zu können.
Und dann ist da noch der sechste Sinn.
Ob du es bemerkst oder nicht, auch außerhalb deiner körperlichen Empfindungen bekommst du Informationen aus deinem Umfeld.
Du siehst etwas vor deinem inneren Auge.
Wie aus dem Nichts hast du einen Geistesblitz.
Ganz plötzlich weißt du etwas mit Bestimmtheit, ohne die Quelle zu kennen.
All das können Signale deiner Intuition sein.
4 Wege, wie du deine Intuition stärken kannst.
1 | Intuition und Bauchgefühl unterscheiden
Dein Körper ist eine Antenne für die Schwingungen aus deinem Umfeld.
Er kann dir Signale geben, die dich entweder bestärken oder warnen können. Je besser du mit dir selbst in Kontakt stehst und spürst, was in dir vorgeht, desto mehr wichtige Hinweise wirst du wahrscheinlich erkennen.
Jeder hat schon mal ein ungutes Baugefühl gehabt. Vor allem, wenn es sich später als berechtigt herausstellt, führt das oft dazu, dass wir mit uns hadern und uns vermeintliche Fehlentscheidungen nur schwer selbst verzeihen können.
Intuition und Baugefühl werden sehr oft synonym verwendet. Es gibt hier aber wichtige Unterschiede. Wenn du sie erkennst, kann dir das helfen bei den eigenen Wahrnehmungen sicherer zu werden.
Das Bauchgefühl ist oft eine unmittelbare Reaktion des Körpers, die durch ein äußeres Signal hervorgerufen wird. Sie ist eher instinktiv und durch Angst, Unbehagen, Unsicherheit, aber auch Freude ausgelöst.
Das heißt, eine emotionale Verknüpfung mit der Vergangenheit, kann über den Bauch oder Magen spürbar werden.
Die Intuition ist ein deutlich komplexerer Prozess, den man eher mit einem inneren Wissen oder einer Einsicht ohne Analyse beschreiben kann. Sie kann sich teilweise auch über ein Gefühl im Bauch bemerkbar machen, wird aber nicht durch eine vergangene, negative Erfahrung hervorgerufen.
Zweifel an der Intuition entstehen dann, weil man nicht weiß, wie man sie von der eigenen Angst unterscheiden soll.
Auch die Intuition kann sich über körperliche Signale wie Gänsehaut oder ein aufgeregtes Kribbeln bemerkbar machen. Diese tauchen meist sehr schnell auf und halten nur kurz an.
Je genauer du dich selbst beobachtest, desto besser kannst du die Zeichen deuten und unterscheiden.
Bauchgefühl und Intuition ergänzen sich oft und können beide hilfreich sein, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, bei denen logische Überlegungen nicht im Vordergrund stehen.
Diese Fragen zur Selbstreflexion können dir dabei helfen:
Welche Warnsignale sendet mir mein Körper?
Bekomme ich ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, stellen sich die Nackenhaare auf oder spüre ich einen Druck am Kopf?
Wie äußert sich Freude bei mir?
Spürst ich ein Kribbeln, werde ich aufgeregt und kann mich nicht mehr konzentrieren?
Reagiere ich vielleicht mit einem spontanen Reflex wie Schluckauf?
Wenn du deine Intuition stärken willst, fange damit an, dir Zeit für dich selbst und deine körperlichen Empfindungen zu nehmen.
2 | Fokus auf deine Gefühle und deine Energie
Wie fühlt sich etwas für dich an?
Was schmeckt dir und was nicht?
Was macht dir Freude und was nicht?
Welche Beschäftigungen geben dir Energie und welche laugen dich eher aus?
Achte auf das, was deine Gefühle und deine Energie dir anzeigen. Wie macht sich deine Intuition beispielsweise beim Essen bemerkbar?
Über die rein körperlichen Empfindungen hinaus, empfängst du auch noch viel feinere Impulse, die man sehr leicht überhören kann.
Herauszufinden welche das sind und wie sie sich genau äußern, kann auch deine Intuition stärken und sie weiter verfeinern.
Weißt du, wie sich ein „Nein“ oder ein „Ja“ deiner inneren Stimme anfühlt?
Bei mir selbst gibt es ein bestimmtes, sehr unangenehmes Gefühl, das manchmal plötzlich auftaucht, wenn ich Meinungsverschiedenheiten mit anderen Menschen habe.
Früher dachte ich, ich sei verletzt oder hätte einen blinden Fleck, also einen Mangel, den ich nicht sehen wollte.
Als ich eine Freundin mal sagen hörte: Dazu bekomme ich ein ganz klares „Nein“, wurde es mir klar. Genau das war es. Weil ich nicht wusste, dass meine innere Führung mir einen Hinweis gibt, hatte ich ihn falsch gedeutet.
Meine innere Stimme sendet mir mit diesem Gefühl eine Warnung, dass für mich etwas nicht stimmt. In dem Moment, wo ich das wahrnehme und anerkenne, verändert sich das Gefühl sofort, denn es hat seinen Zweck erfüllt.
Du erkennst die Wahrheit daran, wie es sich anfühlt.
Dinge zu tun, die nicht im Einklang mit deiner inneren Wahrheit sind, raubt dir Energie. Etwas zu unternehmen, dass dir Freude macht und Kontakt mit Menschen zu haben, die dich wertschätzen und für dich da sind, füllt deine Reserven wieder auf.
In dem, was wir üben und regelmäßig anwenden, werden wir automatisch besser. Das geht gar nicht anders. 🤓️
Deshalb ist ein Bewusstsein für unsere eigene Energie und wie wir energetisch mit unserem Umfeld interagieren, hilfreich. So erkennen und verstehen wir unsere Empfindungen leichter.
Besser in Kontakt mit deinen Gefühlen und deiner Energie zu kommen kann nicht nur deine Intuition stärken, sondern auch deine Grundstimmung deutlich anheben. Denn mit vollen Energiereserven geht es einem automatisch besser und man kann seine emotionale Balance leichter halten.
Intuition ist die Kunst, zu wissen, ohne zu denken.
3 | In kleinen Schritten testen
Woher weiß man, wie sich das anfühlt, einen intuitiven Impuls zu bekommen?
Ist es dann nicht trotzdem riskant, dem zu folgen?
Um ehrlich zu sein: Keine Ahnung, wie sich das bei dir genau anfühlt. Das ist bei jedem Menschen leicht anders und deshalb kann man es auch nur für sich selbst durch immer wieder Hineinspüren und Überprüfen herausfinden.
Und ja, es kann auch gewagt sein, wenn man die Zeichen noch nicht richtig deuten kann.
Je mehr es dir allerdings gelingt, deine Intuition zu trainieren und ihre Zeichen zu verstehen, desto weniger Risiken gehst du ein.
Mein Tipp dazu: Nutze risikoarme Situationen, um zu testen, was passiert, wenn du einem ersten Impuls folgst.
Ein interessantes und relativ risikoarmes Testgebiet ist das Autofahren nach Navi.
Wenn es dir so geht wie mir, hast du dich auch schon öfter geärgert, Empfehlungen gefolgt zu sein, die Autobahn zu verlassen, um auf die Landstraße weiterzufahren. Oder du bist mitten durch die Stadt gelotst worden, anstatt auf der Autobahn einen Stau in Kauf zunehmen.
Die Frage ist, welchen eigenen Impuls man im ersten Moment hat. Dem Navi folgen oder ihm widersprechen?
Was sagt deine innere Stimme zu den Vorschlägen?
Was passiert, wenn du ihr folgst?
Im Nachhinein kannst du auswerten, ob du mit deiner Wahl zufrieden warst. Hast du deine Entscheidung bereut oder aus deiner Sicht eine noch größere Verzögerung vermieden?
Ob es die vorgeschlagene Route, die Wahl der Kasse beim Einkaufen oder eine andere Entscheidung mit überschaubaren Konsequenzen ist, du kannst sie nutzen, um deine Intuition schrittweise zu trainieren.
4 | Beweise sammeln und Vertrauen stärken
Zwei sehr verbreitete Nachteile unseres ununterbrochen aktiven Geistes funken uns allerdings bei solchen Bemühungen regelmäßig dazwischen:
- Wir vergessen solche Kleinigkeiten wie intuitive Impulse sehr schnell wieder.
- Wir erinnern uns viel besser an negative Ereignisse als an positive.
Deshalb ist es normalerweise hilfreich, den Verstand bei dieser Reise ebenfalls mitzunehmen und ihm das nötige „Futter“ zum Abwägen und Analysieren zu liefern.
Lege eine Liste oder am besten ein kleines Notizheft an, wo du dir alles notierst, was du an Eingebungen und Zeichen empfängst, vor allem, wenn du sie in dem Moment noch nicht zuordnen kannst.
Einziges Kriterium für eine Erwähnung: Ist mir aufgefallen und hat sich bedeutsam angefühlt.
Manchmal hast du schon im selben Moment eine Idee, um welches Thema es gehen und was es bedeuten könnte. In anderen Fällen hast du keine Ahnung, was du mit der Information anfängst.
Du hältst es einfach nur fest, um später einmal rückblickend schauen zu können, ob deine Ahnungen und Bauchgefühle dich in die richtige Richtung leiten wollten oder ob sie ein Ausdruck deiner Ängste aus früheren Erfahrungen waren.
Und selbst im letzteren Fall hast du einen wertvollen Hinweis auf etwas bekommen, das du wahrscheinlich loslassen darfst. 😉️
Auf diese Art kannst du deine Intuition trainieren, indem du herausfindest, welche Art von Empfindungen wichtig sind und wie du sie für dich interpretieren kannst.
Hast du bei solchen kleineren Entscheidungen erste Erfolgserlebnisse, gibt dir das die nötige Sicherheit, um auch bei wichtigeren Themen deine Intuition in deine Entscheidung mit einzubeziehen.
Jedes Mal, wenn du deiner Intuition folgst und die Erfahrung machst, dass du dadurch in die für dich stimmige Richtung gegangen bist, verstärkt das dein Vertrauen in deine innere Stimme.
Langfristig haben starke intuitive Kanäle noch weitere positive Auswirkungen auf dein Leben.
Mit einer verlässlichen inneren Stimme kommt mehr Flow und Leichtigkeit in den Alltag. Du hast dann nicht mehr das Gefühl gegen, sondern mit dem Strom zu schwimmen.
Auszeit am See
In 3 Tagen den inneren Kompass neu stellen.
Intuition stärken - Zitate:
Dieser Artikel wurde erstmals am 30.09.2021 veröffentlicht und im November 2024 aktualisiert.