Vor einigen Monaten hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Klientin. Sie hatte ihrer Schwester von ihrer Erfahrung mit meinem Coaching berichtet. Davon, dass sie mehr Energie im Alltag und weniger stressbedingte Essimpulse hätte.
Die Reaktion ihrer Schwester war genauso spontan wie eindeutig:
Ich brauche niemanden, der mir sagt, dass ich mal chillen, mehr Selbstfürsorge machen und meditieren soll. Das weiß ich alles selbst, dafür habe ich aber keine Zeit!
Ich fand diese Reaktion sehr augenöffnend, denn da stecken aus meiner Sicht direkt mehrere Missverständnisse drin:
- 1Energiedefizite entstehen vor allem durch äußere Stressfaktoren wie Arbeit, Familie, Termine usw.
- 2Um Stress abzubauen, muss man noch zusätzliche Dinge in den Kalender quetschen, damit man sich dadurch dann entspannen kann.
- 3Loslassen bedeutet, Dinge nicht mehr zu tun, die für einen funktionierenden Alltag aber dringend notwendig sind.
Klingt im ersten Moment alles nicht ganz so falsch.
Wenn wir das allerdings glauben, hält uns das zwangsläufig im Stress und in der Erschöpfung gefangen.
In der Regel raubt uns der innere Stress viel mehr Kraft als der äußere. Stress ist das, was du empfindest, während du etwas machst, nicht die Tatsache an sich.
Etwas, das dir sehr leicht gelingt, kann für jemand anderen extrem stressig sein.
In diesem Artikel erfährst du, wie du inneren Stress von äußerem Stress unterscheiden kannst, wie du deine persönlichen Stressoren erkennst und mit einfachen Methoden mehr Energie für deinen Alltag gewinnst.
1. Äußerer vs. innerer Stress – Wo liegt der Unterschied?
Äußerer Stress ist meist leicht zu identifizieren. Er entsteht durch äußere Einflüsse, wie:
Obwohl äußerer Stress belastend sein kann, ist er oft nicht dauerhaft. Wir wissen in der Regel, dass wir ihn durch eine bessere Organisation, das Delegieren von Aufgaben oder ein Setzen von Grenzen reduzieren können.
Ob wir das schaffen, ist natürlich ein ganz anderer Punkt.
Da kommt der innere Stress ins Spiel. Viel schwerer zu erkennen – und oft überfordernder und nachhaltiger in seiner Wirkung.
Er entsteht durch unsere Gedanken, Überzeugungen und Emotionen.

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Typische innere Stressoren sind:
Sie wirken oft auch als Verstärker für den äußeren Stress, sind meist unbewusst und wirken sich stark auf unser Energielevel aus.
Wirken diese inneren Stressoren, gehen regelmäßig über unsere Grenzen hinaus, selbst wenn wir dazu nicht gezwungen sind. Weil wir immer mehr geben, als wir zur Verfügung haben, geht uns das auf Dauer an die Reserven.
Der erste Schritt zu mehr Energie im Alltag ist daher, sich diese Mechanismen bewusst zu machen.
2. Wie du Ursachen für inneren Stress erkennst
Oft laufen innere Stressmuster automatisiert ab – wir merken gar nicht, wann sie aktiviert werden und wie sie uns Energie rauben. Für uns ist es normal, alles perfekt zu machen und gleichzeitig noch mehrere offene Ohren für die Sorgen und Belastungen der Menschen in unserem Umfeld zu haben.
Wir sagen zu, ohne vorher wirklich überprüft zu haben, ob der Termin noch machbar ist. Wir gönnen uns so lange keine Pause, wie jemand anderer noch etwas von uns benötigt.
An jeder E-Mail feilen wir, bis wir sicher sind, nicht vergessen und es allen recht gemacht zu haben. Nicht, dass irgendjemand etwas falsch versteht.
Erst müssen wir alles erledigen, dann können wir uns entspannen.
Nur dieser Moment kommt nie.
Hier sind ein paar Fragen, mit denen du deine eigenen unbewussten Stressoren erkennen kannst:
Es gibt Hinweise darauf, dass ein erheblicher Teil unserer täglichen Gedanken nicht neu sind. Studien haben herausgefunden, dass wir häufig über ähnliche Themen nachdenken. Da diese Tendenz zur Wiederholung oft negative oder selbstkritische Gedanken betrifft, ist es hilfreich dir klarzumachen, was es so den ganzen Tag in dir denkt.
Das hilft dir, den Ursprung deines inneren Stresses zu erkennen.
Ein einfaches Werkzeug ist das Führen eines Gedanken-Tagebuchs. Notiere einige Tage lang, welche Gedanken dich beschäftigen und ob sie dir Energie geben oder rauben.
3. Innere Stressoren auflösen – 3 Wege zu mehr Energie im Alltag
Sobald du deine inneren Stressquellen erkannt hast, kannst du gezielt daran arbeiten, sie zu verändern.
Hier sind drei bewährte Methoden:
1 | Glaubenssätze bewusst verändern
Negative Überzeugungen rauben uns Energie. Sie gehören zu den Energieräubern, die zuschlagen, ohne dass wir es merken.
Ein effektiver Weg, sie aufzulösen, ist, sie bewusst zu hinterfragen und sie dann in eine neue, unterstützende Form zu bringen. Beispiel:
Alte Überzeugung: „Ich muss perfekt sein.“
Mögliche Fragen dazu:
Diese Fragen können dir helfen, den Ursprung diese Überzeugung zu erkennen und für dich zu überprüfen, ob sie noch aktuell ist.
Wenn du das Gefühl hast, dass sie überholt ist und du sie loslassen kannst, probiere sie in eine positive Überzeugung umzuformulieren.
Neue Überzeugung: „Ich erlaube mir, auch mal einen Fehler zu machen und daraus zu lernen.“
Tipp: Schreibe deine neuen positiven Glaubenssätze auf und lenke deine Aufmerksamkeit öfter darauf, um dein Denken langsam in eine neue Richtung zu verändern.
2 | Emotionale Energieblockaden lösen
Unverarbeitete Emotionen können sich in unserem Körper festsetzen und uns Energie rauben.
Anzeichen für solche Blockaden können sein:
Eine bewährte Methode zur Lösung von Blockaden ist Atemarbeit oder sanfte Bewegungsformen wie Qigong.
Durch bewusste Atmung und fließende Bewegungen wird stagnierte Energie wieder in Fluss gebracht.
3 | Neue Quellen für mehr Energie im Alltag finden
Manchmal reicht es nicht, nur Stressoren zu eliminieren. Wenn wir uns über längere Zeit müde und erschöpft fühlen, brauchen wir zusätzlich neue Energiequellen. Besonders hilfreich sind:
Bewegung in der Natur
Es muss nicht immer gleich das Meer oder der Wald sein, obwohl die natürlich perfekt funktionieren. Wenn du die Möglichkeit hast, deinen Arbeitsplatz mittags für einen kurzen Spaziergang zu verlassen, statt durchzuarbeiten, nutze sie. Die hellste Zeit des Tages draußen zu verbringen, hilft dir, Energie zu tanken.
Bewusste Pausen & Rituale
Es ist komplett gehen unsere Instinkte. Nicht der harte Anschlag, alles zu kontrollieren und mehr Druck führen dazu, dass wir mehr schaffen und uns besser fühlen. Kleine Momente, in denen wir den Tag besonders genossen und uns Ruhe gegönnt haben, bleiben uns am Ende in Erinnerung und die positiven Momente geben uns am Ende mehr Kraft.
Achtsamkeit & Meditation
Kurze Momente, in denen wir bewusst achtsam sind, helfen den Geist zu beruhigen und oft auch mehr Klarheit zu bekommen. Das hilft oft sogar effektiver zu sein, als wenn einfach nur blind durchpowern.
4 | Perfekt als Energie-Booster: Eine kleine Auszeit
All diese Methoden lassen sich im Alltag umsetzen – doch oft fehlt uns die Zeit und der Raum, wirklich tief in die eigene Transformation einzutauchen.
Genau hier setzt das Retreat „Auszeit am Meer“ an.
Nutze die Gelegenheit, dich vier Tage lang ganz auf deine persönliche Entwicklung zu konzentrieren.
Du lernst unterschiedliche Methoden und Rituale kennen, die du mit in deinen Tagesablauf integrieren kannst. Die Verbindung mit deinen eigenen Energiequellen führt zu einem nachhaltigen Gefühl von Leichtigkeit und mehr Energie im Alltag.
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